20.1.06

Aus der Welt der Wikis: Nie mehr Nihils?

Ein zufälliger Fund (Serendipity...) in der letzten Sonntagszeitung zu sogenannten Nihil-Artikeln in Lexika (auch als U-Boote bekannt) bringt einen weiteren Aspekt des "Wiki Way of Publishing" zum Vorschein.
Nihil-Artikel sind erfundene Artikel, die von der Redaktion in Nachschlagewerke eingefügt werden. Beispiele dafür sind der Eintrag zur Steinlaus im klinischen Wörterbuch Pschyrembel, die vom deutschen Humoristen Loriot erfunden wurde, oder der Artikel über den antiken Vorläufer des Fussballs Apopudobalia, der im "Neuen Pauly" Aufnahme gefunden hat.
Zweck dieser erfundenen Wahrheiten sei die bessere Kontrolle darüber, ob aus den Nachschlagewerken abgeschrieben werde. Sie scheinen den Fachautoren aber auch Spass zu machen.

Und was hat das mit Wikis zu tun? Nun, bei Wikipedia wird jeder Eintrag von zahlreichen voneinander unabhängigen Lesern und Leserinnen kontrolliert. Es gibt da keine geschlossene Gruppe, die Artikel redigiert und publiziert und sich darüber verständigen könnte, welche Falschinformationen in das Gesamtwerk eingeschleust werden. Bei Wikipedia gilt das Prinzip, dass alle mitmachen können: ein egalitäres Prinzip des kollaborativen Zusammenwirkens von einander Unbekannten. Da haben Nihil-Artikel keine Chance - oder?

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