24.11.06

HOK Reden: Über die Zeit II (Tod Web 2.0/Zotero/Ehrensenf)

In einem Eintrag bei den "Hard bloggin scientists" bekennt Stefan Baumann, das web 2.0 habe aus ihm einen Informationsabhängigen gemacht, der sich täglich dem multimedialen RSS-Terror aussetze. Darum schrecke ihn die Aussage "das web 2.0 ist tot?" nicht besonders. Hätte ich Zeit (...), könnte ich da mehrere Anknüpfungspunkte finden. Denn das web 2.0 ist wird ja schon seit geraumer Zeit tot gesagt (oder zum Hype deklariert), und Informationsabhängigkeit ist (glaub ich) schon eine anerkannnte Krankheit (zumindest in der Form der Internet-Sucht).

Stattdessen versuche ich das neue, vom Center for History and New Media (CHNM) vorgestellte Firefox-Plugin "Zotero" aus seine Tauglichkeit zu testen. Zotero ist ein Bibliographie-Tool, das im Browser mitläuft und ziemlich clever Annotationen und Verlinkungen zulässt. Solange ich aber zuerst alle Bücher auch noch von Hand erfassen muss, ist mir das zu umständlich. Und nur zur Verwaltung von Websites? Ich stelle hier so eine Art Zettelkasten-Syndrom fest: Kaum hat man sich ein neues Format zugetan und alle Einträge brav eingspeisen kommt ein neues, besseres System. Dieses erforderte aber die Bearbeitung aller bisherigen Einträge. Dieser ständige Kampf mit Standards, Heterogenität und Medienbrüchen...
Aber Eindrücke und Erfahrungen mit Zotero sind jederzeit hier willkommen!!



Interessanterweise ist Zotero auch ein Gegenbeispiel zu meiner eben geäusserten Vermutung, dass das persönliche Informationsmanagement in Zukunft webbasiert vor sich geht. Vielleicht könnten Pugins wie Zotero auch eine Brücke zwischen PC und Web-Arbeitsumgebung bilden.

Und wo wir es schon von Zeit und "Information Overload" und Multimedia haben: Der TV-Webcast "Ehrensenf" macht ja eigentlich seit Jahren nichts anderes, als schräge Fundstücke und kleine Juwelen aus dem Internet auf launig-witzige Art in einer 5-Minuten-Mini-Fernsehsendung zu präsentieren. Alle, die knapp in der Zeit sind, seien vor dem Anklicken gewarnt. Bei den 5 Minuten bleibt es in der Regel nicht, weil irgend ein aberwitziger oder interessanter Hinweis einen in die Fernen des Cyberspace führt. Zum Beispiel zu diesem kleinen schwarzhumorigen Animationsfilm über moderne Management-Methoden bei Gevatter Tod. Womit wir den Kreis zum Beginn des Blogeintrags wieder geschlossen hätten. Und einen neuen Anknüpfungspunkt: Hat das Web 2.0 einen Hang zur Parodie? Fehlt es der Web-Community einfach am nötigen Ernst?

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