28.3.06

HOK Lesen: Suchen und Finden: Bibsonomy

Bei Bibsonomy, einem Projekt der Knowledge and Data Engineering Group an der Universität Kassel, können Nutzer/innen (Registration erforderlich) nicht nur wie bei de.licio.us ihre Bookmarks erfassen, speichern, mit Tags versehen und auf Wunsch der Öffentlichkeit zugänglich machen, sondern auch Publikationen. Wer will, kann also Bücherlisten/Bibliographien im Netz verwalten und publizieren - und mit anderen teilen. Soviel zum Thema Social Software.

Übersicht HOK Lesen: Suchen und Finden - HOK Lesen/Schreiben

24.3.06

HOK Lesen: Quellen: Nature, Wikipedia und Britannica

Die Encyclopedia Britannica (EB) rügt Nature für die vor einigen Monaten veröffentlichten Vergleich zwischen dem renommierten Nachschlagewerk und Wikipedia, der zum Schluss kam, dass Wikipedia-Artikel gar nicht so viel schlechter seien als jene der EB - die auch einige Fehler enthalte. Nun schlägt EB zurück und bezeichnet die von Nature veröffentlichte Studie als fehlerhaft und wertlos.
Die 20-seitige Entgegnung "Fatally Flawed" von EB kann als 850 KB schweres PDF-File hier heruntergeladen werden.
Fortsetzung folgt...
Update 25.3.2006:
Mittlerweile hat Nature auf die Vorwürfe von EB reagiert und gesteht einige Fehler ein, weist aber den Vorwurf zurück, es lägen systematische Fehler vor: Encyclopaedia Britannica and Nature: a response (PDF 20KB).
Pressemeldungen (zum Teil mit Kommentaren) bei:
  • Heise
  • InternetWeek ("Nevertheless, Wales [Gründer von Wikipedia, jh] believed Britannica's criticism of the study was "overblown" and blamed news reports for saying the two publications were equal in accuracy. [...] 'We're encyclopedia geeks, so we love Britannica,' Wales said.")
  • CNetNews ("'This study has been cited all over the world, and it's invalid,' Dale Hoiberg, Britannica's editor in chief, said in a statement.")

Übersicht: HOK Lesen: Quellen - Aus der Welt der Wikis

20.3.06

HOK Lesen/Schreiben: Shake and Paste

Copy and Paste und die damit zusammenhängende Problematik des Plagiats ist schon überholt. Das Phänomen entwickelt sich weiter und der Akt des (digital ermöglichten) Kopierens wird differenziert. Vorbei die Zeiten, als Schüler/innen und Student/innen einfach Passagen oder ganze Arbeiten aus dem Internet kopierten und als eigene Werke ausgaben. Neuerdings werden verschiedene Textpassagen geschickt zusammengewürfelt. Shake and Paste nennt sich das dann: gut schütteln und dann einfügen. Das scheint selbst an renommierten Universitäten schon recht verbreitet zu sein - und dies nicht nur bei den Studierenden.

Dabei hat das digitale Kopieren durchaus verschiedene Seiten. Es befördert nicht nur unethische Autorschaft, wenn etwa Autor/innen unberechtigterweise Inhalte von anderen als eigene ausgeben. Ist das Kopieren wissenschaftlich weniger problematisch, wenn Student/innen ganze Passagen aus Wikipedia kopieren - was sie urheberrechtlich gesehen dürfen? Und wie ist das, wenn man aus einer Arbeit kopiert, an der man selber kollaborativ mitgewirkt hat? Muss man da 50% zum Endergebnis beigetragen haben, oder mindestens beim ursprünglichen Konzept? Oder reicht ein Edit, bei dem man ein paar Rechtschreibefehler korrigiert hat?

Ausserdem wenden Autor/innen Shake and Paste auch mit eigenen Texten an. Schnell eine Idee aus einem älteren Artikel "weiterverwendet" - das kommt schon mal vor.

Überblick: HOK Lesen/Schreiben - HOK: Lesen: Quellen

19.3.06

HOK Lesen: Suchen und Finden: Google und Datenschutz

Google hat sich (anders als Yahoo und MSN) geweigert, Benutzerdaten (konkret: Aufzeichnungen zu Suchanfragen) an die US-Behörden auszuhändigen. Diese Weigerung wurde von einem US-Richter nun (17.3.2006) unterstützt. Das klingt zunächst einmal gut. Doch stellt sich zugleich die Frage: Was wird bei Google (und anderen Suchmaschinen-Anbietern) eigentlich alles gespeichert?

Übersicht: Suchen und Finden

16.3.06

HOK Schreiben: Einflussnahme in offenen Publikationssystemen

Zwei Artikel bei Telepolis, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, werfen die Frage auf, wie beeinflussbar offene Publikationssysteme sind, die auf die Mitwirkung einer nicht näher spezifizierten "Gemeinschaft" setzen. Thomas Pany bezieht sich in "Fast-Food-Medien" auf einen Bericht des Project for Excellence in Journalism, das unter anderem zu folgendem Schluss kam:
Der Citizen-Media- und Blogger-Boom hat nach ihrer [der Studie] Ansicht eine Schattenseite, die bislang in dieser Deutlichkeit noch von niemandem herausgestellt wurde: Die offenen Kanäle geben auch Vertretern von "speziellen Interessen" die Möglichkeit, anonym oder unter einer anderen Identität Einfluss auszuüben.
Dazu passt der Beitrag "Internet-Krieg der Editoren" von Rudolf Sturmberger. Er schildert den Fall der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, offensichtlich einem PR-Unternehmen der Arbeitgeberverbände in Deutschland, deren Eintrag in Wikipedia einen längeren Edit-War (also dauernde Rückgängigmachung von Änderungen) hinter sich hat.
Anhand dieses Beispiels wird verschiedenes deutlich. Offene Systeme wie Wikipedia sind nicht nur anfällig gegenüber unbedarften Laien, die sich aufgrund gleicher Editionsrechte mit ihrem Unwissen über das Fachwissen hinwegsetzen können, oder gegenüber übelwilligen Vandalen, die Fehler einschleusen. Sie bieten auch professionellen Interessenvertretern Möglichkeiten der Manipulation von Darstellungen. Dabei kann (wie das Beispiel zeigt) der neutrale Standpunkt sogar die Manipulationsversuche befördern, indem er der Verschleierung von Sachverhalten Vorschub leistet.
Abhilfe schafft hier nur die Schaffung von Transparenz: das Thematisieren der Schwachstelle kann Sensibilität des Lesers und der Leserin wecken und zu einem kritischeren Lesen anregen. Solches Vorgehen (das Schaffen von Transparenz) exemplifiziert die Dimension des "Redens und Reflektierens" bei der Historischen Online-Kompetenz.
Die Zusammenhänge mit den unethischen Autorschaften und den damit verbundenen unterschiedlichen Ansätzen (Königswegen), mit der Entstehung und Verteilung von Informationen in den vernetzten, digitalen Medien umzugehen.

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HOK Schreiben: Unethische Autorschaft - online, kollaborativ oder auch nicht

Telepolis (verspätet hier übrigens noch Gratulation zum 10-jährigen Bestehen!) bringt einen Beitrag von Gerhard Fröhlich über unethische Autorschaften in den Wissenschaften. Fröhlich schildert darin Probleme von Betrug, Plagiaten und Anmassung in wissenschaftlichen Publikationsbetrieb und die Schwierigkeiten, diese zu entdecken, aber auch weniger drastische Mechanismen der Autorschaft, die von wissenschaftlichen Autoritäten zur Beförderung der eigenen Karriere eingesetzt wird - nicht selten auf Kosten jener, die tatsächlich als Autoren die Resultate erarbeitet haben.

Fröhlich weist darauf hin, dass die gängigen Methoden des Peer-Review selbst in den renommierten wissenschaftlichen Zeitschriften nicht mehr ausreichen, um Betrug und Plagiat zu verhindern. Das Peer Review finde zu oberflächlich statt.

Fröhlich kommt schliesslich zum Schluss:
Es stellen sich zwei Alternativen für die mittelfristige Entwicklung des wissenschaftlichen Publikationswesens:
  • erheblich aufgerüstetes, kostenintensives "Informed Peer Review" oder
  • kostengünstige öffentliche Kritik ("peer monitoring") im "OPEN ACCESS".
Die Alternativen, die Fröhlich vorstellt, entsprechen den Annahmen, die ich mit den drei Königswegen bei der Strukturierung der Informationsflut im Internet aufgestellt habe. Auch für die Qualitätssicherung stellt sich die Frage, was der Einbezug des "Nutzerwissens" von "Communities" zu leisten vermag, der mit neuen ICT-Technologien (Stichwort web 2.0) überhaupt erst eine valable Alternative (oder doch eher Ergänzung?) zum bewährten Standard mit bezahlten und hochqualifizierten Fachkräften geworden ist.

Fröhlich geht nicht explizit auf ICT-gestützte kollaborativ erstellte Publikationen ein (konkret auf Wikipedia oder ähnliche Projekte). Das Wiki-Prinzip unterstützt aber sicherlich die öffentliche Kritik, da nachvollziehbar ist, wer welchen Beitrag zu einem Text geleistet hat. Eventuell müsste dieser Nachweis noch durch explizite Hinweise auf "indirekte" Beiträge (konzeptionelle Hilfestellungen, Datenaufbereitung etc.) ergänzt werden.


Übersicht: HOK Schreiben

14.3.06

HOK Lesen: Quellen: Google plant kostenpflichtigen Bücherdienst

Die Preise des Google Book Search genannten Dienstes sollen von den kooperierenden Verlagen festgelegt werden. Die Bücher dürfen aber nur im Web-Browser angesehen und nicht ausgedruckt werden. Damit erhält die längere Auseinandersetzung um den Weg zum digitalen Zugriff auf Buchinhalte (der bei Google einst Google Print hiess) eine neue Wendung.

Übersicht: HOK Lesen: Quellen

HOK Lesen: Quellen: Viral Spots

Eine interessante Quellengattung, die auch den Bedarf an medientheoretischer Durchdringung der geschichtswissenschaftlichen Betrachtung der Neuen Medien, bzw. der ICT (Information and Communication Technologies) noch einmal vor Augen führt (die hier sicherlich sehr reizvoll wäre), sind die Viral Spots. Dabei handelt es sich um Kurzfilme, die Werbespots, aber auch Amateurvideos oder Filmtrailer effektvoll nachahmen und meist in obszöner, makabrer oder sarkastischer Art überzeichnen - und sich gerne im Grenzbereich des guten Geschmacks (und gleich auch jenseits der politischen Korrektheit) platzieren. Sie erreichen im Mund-zu-Mund-Verfahren (oder besser: Mailbox-zu-Mailbox-Verfahren) eine immense Breitenwirkung. (Tagesanzeiger, 13.3.2006: Freche Verwandte der Flimmerkiste)

Quellenkritisch relevant ist der Umstand, dass die Urheber oft nicht zu eruieren sind. Manchmal sind es die Werbefirmen grosser Unternehmen, die sich durch die virale Verbreitung der Clips (Viral Marketing) einen besseren Werbeeffekt erhoffen, manchmal sind es Parodien von kunstvollen Tüftlern. Es können auch veränderte Originalwerbungen sein, mit zusätzlichen Einblendungen oder Sprachspuren. Das Wesen der Viral Spots bedingt, dass die Ursprünge bewusst im Dunklen gelassen werden - was eine besondere Herausforderung bei der Interpretation dieser Quellen darstellt. Sei dies eine gar makabre Autoreklame mit Terrorist oder eine heikle, pädophile Filmtrailer-Variation von Brokeback Mountain, zusammengefügt aus Filmschnippseln des 80er-Kultfilmes Back to the Future.

Gerade in den Zusammenstellung etwa auf der Website boreme.com verwischen die Grenzen zwischen echten Amateur-Aufnahmen, Schnippseln von Fernsehprogrammen, witzigen oder provokanten "echten" Werbespots und den Parodien.

Übersicht: HOK Lesen: Quellen

13.3.06

HOK Schreiben: Neues Kollaborationstool (gekauft durch Google)

Eine Meldung, die gleich zwei frühere Einträge (Neues Kollaborationstool, Einschub zum Thema "Google") in diesem Blog betrifft: Google kauft Writely.com. Jede und jeder kann sich selber einen Reim darauf machen, was das für die Bedeutung von Webdiensten für kollaboratives Schreiben bedeutet - und was für die Wachstumsstrategie von Google.

Übersicht: HOK Schreiben - HOK Lesen: Suchen und Finden

7.3.06

HOK Schreiben: Wiki und Blogs vereint

Nicht genug, dass freie Blog-Angebote zum Ausprobieren verfügbar sind (zum Beispiel nur zwei sehr bekannte: blogger und twoday), bzw. sogar die Möglichkeit besteht, sich seine eigene Weblog-Software auf ein Stück Web-Space zu laden (zum Beispiel Wordpress): mit infogami bietet Aaron Swartz eine Möglichkeit, Blogs und Wikis zu kombinieren: Wer will, kann seine Blog-Einträge gleich zum Editieren für jedermann freigeben.
Hinweis gefunden bei Text & Blog

Übersicht HOK Lesen/Schreiben - Aus der Welt der Wikis - Aus der Welt der Blogs

2.3.06

HOK Lesen: Quellen: Konvergenzen und neue Quellen

Nicht ganz taufrisch, aber noch immer eine Bemerkung wert: mit dem iPod kann man durchaus mehr, als nur Musik hören.
  • Entweder man lädt Wikipedia auf seinen iPod (das nennt sich encyclopodia) und kann auch in der Strassenbahn nach Heidegger suchen (hier wird wohl ein Update meines Artikels zu Suchstrategien nötig)
  • oder man macht den iPod zum tragbaren Hörsaal und führt sich beim Faulenzen auf dem Balkon oder beim Snowboarden die Überlegungen des Lieblingsprofessors zu Gemüte (allerdings erst in ausgewählten Unis, nicht in unserer Nähe...)
Übersicht: HOK Lesen: Quellen